Laura Herold erhält Kippenhahn-Preis 2023
In einer einstimmigen Entscheidung verleiht die Preisjury den Rudolf-Kippenhahn-Preis 2023 an Dr. Laura Herold für ihre bahnbrechende Arbeit mit dem Titel „New Constraint on Early Dark Energy from Planck and BOSS data using the Profile Likelihood“. Ihre Beiträge haben bereits großen Einfluss auf die Forschung.
Frühe Dunkle Energie ist eine der vorgeschlagenen Lösungen für das in der Kosmologie heiß diskutierte Problem der „Hubble-Spannung“, d.h. einer Diskrepanz zwischen den Messungen der aktuellen Ausdehnungsrate des Universums, die auf verschiedenen Methoden beruhen. Es war jedoch nicht klar, ob der kosmische Mikrowellenhintergrund und die Daten zur großräumigen Struktur tatsächlich die „frühe dunkle Energie“ favorisieren, da verschiedene Autoren sehr unterschiedliche Ergebnisse berichten.
In Zusammenarbeit mit Dr. Elisa Ferreira während ihrer Postdoc-Forschung am MPA begab sich Laura Herold auf den mühsamen Weg, die komplizierte Natur der frühen dunklen Energie aufzudröseln und zu ergründen, ob sie die Hubble-Spannung tatsächlich lösen kann. Laura Herold zeigte, dass der Unterschied durch eine technische Eigentümlichkeit hervorgerufen wird, den so genannten „prior volume effect“ der Markov-Chain-Monte-Carlo-Methode.
Wird eine von einem Prior unabhängige Methode verwendet, wie beispielsweise die Profilwahrscheinlichkeit, zeigen die Daten eine Bevorzugung der frühen dunklen Energie. Ihre Arbeit überzeugte die Gemeinschaft der Kosmologen von der Bedeutung des "prior volume effect" in den Monte-Carlo-Berechnungen und beeinflusste viele andere Studien. Dies ist eine bemerkenswerte Leistung einer Doktorandin in einem heiß umstrittenen Bereich.