Neues Hochleistungsteleskop erreicht chilenischen Gipfel

1. April 2025

Der Aufbau des Fred Young Submillimeter Teleskops beginnt an seinem Standort in der chilenischen Atacama-Wüste. Das Teleskop soll im April 2026 in Betrieb genommen werden. Es wird bis zum Urknall zurückzublicken und neue Details über die Entstehung von Sternen und Galaxien enthüllen.

Nach einer sechswöchigen Seereise, einer Woche Wartezeit vor dem chilenischen Hafen Angamos und einer weiteren Woche Trekking durch die Berge ist die erste Hauptkomponente des Fred Young Submillimeter Teleskops (FYST) an ihrem endgültigen Standort angekommen: auf dem Berg Cerro Chajnantor, mehr als 5.600 Meter über dem Meeresspiegel.

Die Einzelteile des Teleskops wurden abgeladen und per Lastwagen etwa 450 Kilometer zum Fuß des Cerro Chajnantor im chilenischen Parque Astronómico Atacama transportiert. Von dort aus werden die Teile vorsichtig 5.600 Meter zum Gipfel befördert, wo das Teleskop wieder zusammengebaut wird, um schließlich im April 2026 mit der Erforschung des Universums zu beginnen.

„Es ist wunderbar, dass das FYST sicher in Chile angekommen ist“, sagt Eiichiro Komatsu, Direktor am Max-Planck-Institut für Astrophysik, das Teil des deutschen Konsortiums von CCAT ist. “FYST ist ein High-Tech-Teleskop und ein Beispiel dafür, wie fortschrittliche Technologie es uns ermöglichen kann, eine Vielzahl wissenschaftlicher Themen zu untersuchen, von der Physik der Gase in der Milchstraße bis zur Physik des Urknalls. Ich kann es kaum erwarten, im nächsten Jahr mit den Daten zu arbeiten, die vom FYST kommen werden.“

Das FYST wird hinsichtlich der Geschwindigkeit seiner Bildgebung und seiner Empfindlichkeit das leistungsstärkste Teleskop der Welt sein. Es wird die Entstehung von Sternen und Galaxien von der frühen „kosmischen Dämmerung” bis zum „kosmischen Mittag”, als die meisten der heutigen Sterne entstanden, detailliert darstellen und Einblicke in die kosmologische Inflation und Gravitationswellen seit dem Urknall geben. Es wird auch Gas-, Staub- und Magnetfeldströme im interstellaren Ökosystem innerhalb von Galaxien zurückverfolgen.

Das FYST ist ein Projekt des CCAT Observatory, Inc., einem Konsortium, dem die Cornell University in den USA, die Universität zu Köln, die Universität Bonn und das Max-Planck-Institut für Astrophysik in Garching in Deutschland sowie ein kanadisches Konsortium von Universitäten unter der Leitung der Universität Waterloo angehören. Das Teleskop wurde in Deutschland gebaut und erstmals getestet. Es wurde von der Firma CPI Vertex Antennentechnik in Duisburg entworfen und in Xanten auf dem Gelände der Wessel GmbH montiert.

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