MPA-Forscherin Valeriya Korol tritt dem LISA-Wissenschaftsteam bei
 

6. August 2024

Valeriya Korol, Postdoktorandin am Max-Planck-Institut für Astrophysik (MPA), wurde ins LISA-Wissenschaftsteam berufen, um die European Space Agency (ESA) bei ihrer neuen Flaggschiffmission zur Entwicklung des ersten Gravitationswellendetektors im All, der Laser Interferometer Space Antenna (LISA), zu unterstützen. Sie ist die einzige Nachwuchswissenschaftlerin, die für das Gremium ausgewählt wurde.

LISA soll Gravitationswellen aus dem Weltraum detektieren und ein völlig neues Fenster ins Universum öffnen. Im Gegensatz zu auf der Erde stationierten Gravitationswellendetektoren, die bereits erfolgreich Signale von verschmelzenden stellaren Schwarzen Löchern und Neutronensternen beobachtet haben, wird LISA viel schwerere Schwarze Löcher sowie sich umkreisende Paare stellarer Überreste wie Weißen Zwerge in unserer eigenen Milchstraße messen können. Diese einzigartige Beobachtungspotenzial wird es Wissenschaftlern ermöglichen, die Entstehung und das Wachstum massereicher Schwarzer Löcher zu erforschen und die Endstadien der Entwicklung von Sternen in Binärsystemen auf bisher unmögliche Weise zu untersuchen. Ebenfalls einzigartig für LISA ist die mögliche Detektion der Gravitationswellen von stellaren Schwarzen Löchern, die um massereiche Schwarze Löcher in galaktischen Kernen kreisen und mit denen sich die Geometrie der Raumzeit erforschen und die Allgemeine Relativitätstheorie von Albert Einstein testen lassen.

Das LISA-Wissenschaftsteam repräsentiert die wissenschaftliche Gemeinschaft, für die ESA die LISA-Mission entwickelt, und wird in allen Angelegenheiten konsultiert, welche die wissenschaftlichen Ergebnisse der Mission betreffen. Dazu gehören die Sensitivität des LISA-Detektors, die freigegebenen Datenprodukte und die Struktur der initialen Verifizierungsphase, während der wissenschaftliche Gruppen die ersten Daten analysieren werden. Das Team, das aus achtzehn Wissenschaftlern besteht, umfasst elf von ESA aus den Mitgliedstaaten ernannte Wissenschaftler, sechs von der NASA berufene Wissenschaftler und ein Vertreter des Internationalen LISA-Konsortiums. Das Wissenschaftsteam wird sorgfältig ausgewählt, um eine breite Palette von Fachgebieten abzudecken und eine Vielfalt und Repräsentation aus verschiedenen Mitgliedstaaten zu gewährleisten. Das LISA-Wissenschaftsteam wird alle drei Jahre erneuert und wird seine missionskritische Arbeit bis weit in die 2040er Jahre fortsetzen.

Die Auswahl von Valeriya Korol erkennt ihre wissenschaftlichen Beiträge und ihre Führungsrolle innerhalb des LISA-Konsortiums an. Gemeinsam mit Guido Müller vom Albert-Einstein-Institut in Hannover wird Valeriya Deutschland vertreten.

 

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