Otto-Hahn-Medaille für Francesca Rizzo
In diesem Jahr gehört die ehemalige MPA-Doktorandin Francesca Rizzo zu den PreisträgerInnen der Otto-Hahn-Medaille. Die Max-Planck-Gesellschaft verleiht ihr den Preis für originelle und bahnbrechende Arbeiten zur Kinematik und den dynamischen Eigenschaften von hochrotverschobenen Galaxien.
Francesca Rizzos Dissertation leistet zwei originelle und einflussreiche Beiträge zur Erforschung hochrotverschobener Galaxien, die wichtige neue Erkenntnisse über die Entstehung von Galaxien geliefert haben. Sie entwickelte eine neue dreidimensionale und völlig allgemeine Methode, die gleichzeitig sowohl die Struktur und Kinematik einer entfernten Quelle, als auch die Struktur einer Vordergrund Gravitationslinse rekonstruiert, mit der sie mehrfach abgebildet wird.
Sie wandte diese Technik auf Radiointerferometrie-Beobachtungen des interstellaren Gases in einer Reihe von Linsengalaxien an, die nur 1,5 Milliarden Jahre nach dem Urknall beobachtet wurden, und erzielte dabei eine um ein Vielfaches bessere effektive Winkelauflösung als alle früheren Studien. Diese Arbeit zeigte, dass Galaxien eine ähnliche Struktur wie heutige Spiralgalaxien haben und wesentlich regelmäßiger und weniger turbulent sind, als aus früheren Studien mit geringerer Auflösung abgeleitet wurde. Diese Entdeckung wird eine bedeutende Neubewertung unserer Vorstellungen über die Galaxienentstehung erzwingen.
Francesca Rizzo erhielt ihren Master in Astrophysik und Kosmologie von der Universität von Bologna (Italien), nachdem sie einen Bachelor in Physik an der Universität von Pisa (Italien) erworben hatte. Sie arbeitete an ihrer Promotion zum Thema „A strong gravitational lensing view on the dynamical properties of high-redshift star-forming galaxies“ am Max-Planck-Institut für Astrophysik unter der Leitung von Dr. Simona Vegetti und Prof. Simon White. Jetzt ist sie DAWN/Interactions Fellow am Cosmic Dawn Center, einem Forschungszentrum in Kopenhagen am Niels-Bohr-Institut.