Max Grönke baut neue Forschungsgruppe am MPA auf

9. Dezember 2021

Bei der Galaxienentstehung und -entwicklung gibt es noch viele offene Fragen, insbesondere auf kleinen Skalen, findet Max Grönke, der seit 1. November 2021 am Max-Planck-Institut für Astrophysik die Forschungsgruppe „Multiphasen-Gas“ leitet.
 

Für Astronomie hat sich Max Grönke schon früh interessiert; bereits als Schüler besuchte er Jochen Weller in Cambridge, der zufällig aus dem gleichen Ort im Schwarzwald stammt. Sein Physik-Studium absolvierte Max Grönke dann an der Freien Universität in Berlin, wo er seine Bachelorarbeit am DESY anfertigte. Für seine Master- und später seine Doktorarbeit wechselte er an das Institut für Theoretische Astrophysik in Oslo. Es folgten Postdoc-Stellen in den USA, an der University of California in Santa Barbara und als Hubble Fellow an der Johns Hopkins University in Baltimore. Seit 1. November leitet er am MPA die Forschungsgruppe „Multiphasen-Gas“.

Max Grönkes Gruppe wird die Gasdynamik in und um Galaxien erforschen, insbesondere auf Skalen, die bisher zu klein waren, um sie in den gängigen Galaxiensimulationen auflösen zu können. In seiner bisherigen Forschung beschäftigte sich Max bereits unter anderem mit dem Strahlungstransport in Galaxien und der Magneto-Hydrodynamik; zwei Bereiche, die er jetzt in seiner Forschungsgruppe zusammenführt.

Während die Galaxienentstehung und -entwicklung auf großen Skalen hauptsächlich von der Dunklen Materieverteilung dominiert wird, bestimmen auf kleinen Skalen diverse baryonische Prozesse, wie das Gas in Galaxien gelangt, sich dort bewegt, teilweise in Sterne umgewandelt wird oder die Galaxien wieder verlässt. Diese bislang unerforschte Plasmaphysik wird Max mit seiner Gruppe mit magneto-hydrodynamischen Simulationen auf kleinen Skalen erforschen und dann Strahlungstransport-Gleichungen einsetzen, um zu bestimmen, wie man diese Prozesse beobachten kann. Diese Anbindung an die datengetriebene Astronomie ist wichtig, allerdings liegt der besondere Reiz für Max Grönke eher darin, sich auf die theoretischen Grundlagen und fundamentale Fragen zu konzentrieren.

Der theoretische Fokus des MPA kommt Max somit sehr entgegen; er freut sich bereits auf den regelmäßigen Austausch mit Kollegen, mit denen es viele Überschneidungen gibt. Derzeit ist seine Gruppe erst zur Hälfte am Institut: ein Doktorand und ein Postdoc sind bereits da, zwei weitere sollen nächstes Jahr die Gruppe vervollständigen. Und auch Max selbst arbeitet derzeit nur halb; die andere Hälfte ist er in Elternzeit.

Seine Freizeit verbringt Max gerne mit seiner Familie und Freunden, und das vor allem an der frischen Luft. So konnte er trotz der Pandemie im vergangenen Jahr die Ostküste der USA erkunden und war auch schon ein bisschen in den bayerischen Bergen unterwegs. Er freut sich schon sehr auf die Zeit nach Corona und auf die Öffnung der Biergärten nächstes Frühjahr.

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