Maria Werhahn mit dem Carl-Ramsauer-Preis ausgezeichnet

30. November 2023

Für Ihre Doktorarbeit “Galaxienentwicklung in Simulationen mit kosmischer Strahlung und deren Strahlungsprozessen” erhält die MPA-Postdoktorandin Maria Werhahn den Carl-Ramsauer-Preis von der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin. Die Preisverleihung fand am 22. November 2023 an der Technischen Universität Berlin statt, wo sie auch ihre Arbeit in einem kurzen Vortrag allgemein verständlich darstellte.

Kosmische Strahlung (CR von engl. Cosmic Rays) ist ein essentieller Bestandteil des interstellaren Mediums von Galaxien und spielt eine wichtige Rolle in deren Entwicklung. Insbesondere ist sie in der Lage, die Dynamik einer Galaxie zu beeinflussen, indem sie galaktische Ausflüsse treibt oder das interstellare Gas aufheizt, was wiederum Auswirkungen auf die Effizienz der Sternentstehung hat. Um Galaxienentstehung zu verstehen ist es daher notwendig, diese Strahlung genau zu modellieren.

Allerdings können wir die kosmische Strahlung nur in unserer lokalen Umgebung innerhalb der Milchstraße direkt messen. In anderen Galaxien können wir ihre Eigenschaften nur indirekt über die von ihnen ausgesandte Strahlung bestimmen. In ihrer Doktorabeit am Leibniz Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) entwickelte Maria Werhahn daher numerische Methoden, um Spektren der kosmischen Strahlung in Galaxien und die damit verbundenen Emissionsprozesse zu modellieren. „Mich hat besonders fasziniert, wie man mithilfe von Radio- und Gammastrahlung, die auf kosmische Strahlung zurückgeht, die Eigenschaften weit entfernter Galaxien erforschen kann,“ sagt Maria Werhahn.

Durch hochauflösende magneto-hydrodynamische Simulationen von Galaxien vergleicht sie diese Ergebnisse mit Beobachtungen. Damit erhält sie Einblick in das Zusammenspiel zwischen der Rate der Sternentstehung und der kosmischen Strahlung, welche Eigenschaften der Transport kosmischer Strahlung aufweist, sowie weitere grundlegende physikalische Prozesse in diesen Galaxien. „Ich freue mich sehr, meine Arbeit am MPA in Garching fortsetzen zu können und noch genauer zu erforschen, welche Rolle die kosmische Strahlung in Galaxien spielt,“ fügt sie hinzu.

Der Carl-Ramsauer-Preis wird zu Ehren des berühmten Experimentalphysikers und ersten Leiters des AEG Forschungsinstituts Carl Ramsauer (1879-1955) von der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin vergeben. Carl Ramsauer war von 1949 bis 1951 der erste Vorsitzende der nach dem Kriege wieder gegründeten Physikalischen Gesellschaft zu Berlin. Die erste Preisverleihung fand 1989 statt, seit 2002 werden jährlich jeweils vier hervorragende Doktorarbeiten in Physik und angrenzender Gebiete an der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität zu Berlin, der Technischen Universität Berlin und der Universität Potsdam ausgezeichnet. Seit 2022 ist die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg ebenfalls vorschlagsberechtigt.

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