Ein Blick in den extragalaktischen Himmel mit dem SRG-Observatorium:
eROSITA öffnet sein erstes Auge
10. September 2019
Das SRG (Spektrum-Röntgen-Gamma) Weltraumobservatorium hat vor kurzem mit dem ersten der sieben eROSITA-Teleskopmodule eines seiner zahlreichen Tests durchgeführt und einen kleinen Ausschnitt des extragalaktischen Himmels beobachtet. Die Ergebnisse stimmen mit den Erwartungen aus der Entwicklungsphase überein. Die Arbeiten zur Inbetriebnahme weiterer Module sind noch im Gange und werden in den kommenden Wochen abgeschlossen werden, so dass noch im Laufe dieses Jahres mit der vierjährigen Himmelsdurchmusterung begonnen werden kann.
Das SRG-Observatorium wurde am 13. Juli 2019 von Baikonur aus mit einer Proton-M-Trägerrakete und einem DM-03-Booster gestartet und befindet sich nun in der Nähe des L2-Punktes des Sonnen-Erde-Systems, rund 1,6 Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Es wird auf eine weiten Umlaufbahn um L2 einschwenken und in den ersten vier Jahren den gesamten Himmel kartieren ähnlich wie sein Vorgänger ROSAT sowie die Observatorien WMAP, Planck und Gaia.
Die SRG besteht aus zwei Röntgenteleskopen - eROSITA (entwickelt vom MPE, Deutschland, für niedrigere Röntgenenergien) und ART-XC (entwickelt vom IKI, Russland, für höhere Röntgenenergien). Das Hauptziel der Mission ist es, den gesamten Röntgenhimmel im weichen (0,3-8 keV) und harten (4-20 keV) Spektralband mit beispielloser Empfindlichkeit zu kartieren und etwa 3 Millionen akkretierende supermassereiche Schwarze Löcher, 100 000 Galaxienhaufen, zahlreiche Röntgen-Doppelysteme, Röntgen-aktive Sterne und die diffuse Emission unserer eigenen Galaxie zu entdecken. Der Erfolg der Mission hängt sowohl von der Empfindlichkeit der Teleskope als auch von der Fähigkeit der Raumsonde sowie der Empfangsstationen am Boden ab, vier Jahre lang ununterbrochen Beobachtungen rund um die Uhr durchzuführen.
Zur Freude der für den SRG-Betrieb in Russland und Deutschland zuständigen Teams waren die ersten Tests des Observatoriums sowohl für eROSITA als auch für ART-XC bemerkenswert erfolgreich.
Gleichzeitige Beobachtungen von eROSITA und ART-XC liefern Spektren von hellen Quellen in einem breiten Röntgenenergiebereich und ermöglichen so eine schnelle Klassifizierung dieser Quellen. Obwohl diese ersten Bilder von eROSITA und ART-XC (bereits von IKI und Roskosmos veröffentlicht, siehe hier) sehr vorläufig sind, zeigen sie das Potenzial der Mission. Natürlich sind die Arbeiten zur Feinjustierung und Kalibrierung der Instrumente noch weitaus umfangreicher, bevor SRG seine volle Leistung erreichen wird.
Anmerkung: Diese Meldung wird gemeinsam von den Deutschen und Russischen SRG/eROSITA-Konsortien herausgegeben.
Im Juni 2022 gab die Academia Europaea die Wahl ihrer neuen Mitglieder bekannt, darunter MPA-Wissenschaftler Prof. Marat Gilfanov. Neben Rashid Sunyaev und Simon White, die 1990 bzw. 2009 in die Academia Europaea gewählt wurden, ist Gilfanov der dritte MPA-Wissenschaftler, der mit einer AE-Mitgliedschaft geehrt wird. Einige Wochen zuvor wurde Marat…
AT2020mrf hätte eine von vielen hundert gewöhnlichen optischen Veränderlichen bleiben können, die regelmäßig vom „Asteroid Terrestrial-impact Last Alert System“ (ATLAS) entdeckt werden. Doch an der gleichen Position und ungefähr zur gleichen Zeit entdeckte das eROSITA-Röntgenteleskop an Bord des Weltraumobservatoriums SRG eine ungewöhnliche neue…
Durch die Kombination von Radio- und Röntgenbildern von LOFAR und SRG/eROSITA haben Astrophysiker eine Galaxiengruppe untersucht, in der ein unglaublich reichhaltiges System von im Radiobereich strahlenden Filamenten in eine Atmosphäre aus heißem Gas eingebettet ist, das Röntgenstrahlen aussendet. Diese Filamente entstanden ursprünglich durch…
Galaxienhaufen sind dynamische Systeme, die durch kontinuierliche Akkretion von großen und kleinen Materieansammlungen wachsen. Dieser Akkretionsprozess sollte dazu führen, in der Verteilung der dunklen Materie innerhalb der Haufen eine reiche Substruktur und im heißen baryonischen Gas Schocks und "Kaltfronten" anzutreffen. Kürzlich lieferten mit…
Die erste vollständige Himmelsdurchmusterung mit dem Röntgenteleskop eROSITA an Bord des SRG-Observatoriums hat eine große Struktur in der Milchstraße aufgezeigt, die wie eine gigantische Sanduhr aussieht. Diese "eROSITA-Blasen" zeigen eine verblüffende Ähnlichkeit mit den Fermi-Blasen, die vor einem Jahrzehnt bei noch höheren Energien entdeckt…
Vor etwas mehr als einem Monat begann das SRG-Observatorium mit seiner Himmelsdurchmusterung. Die Raumfähre befindet sich auf einer Halo-Umlaufbahn um den Lagrange-Punkt L2 des Sonne-Erde-Systems und befindet sich in einer Entfernung von anderthalb Millionen Kilometern von der Erde. Dabei rotiert es um eine auf die Sonne ausgerichtete Achse. Seit…
Das Spektrum-RG-Observatorium, das am 13. Juli 2019 in Baikonur gestartet wurde, beginnt nun mit der Durchmusterung des gesamten Himmels. Am 8. Dezember begann sich die Raumsonde, die sich in einer Umlaufbahn um den L2-Lagrangepunkt in einer Entfernung von 1,5 Millionen Kilometern befindet, sich um ihre der Erde zugewandte Achse zu drehen. Die…
Am 13. Juli 2019, um 14:31 Uhr MESZ, wurde die russisch-deutsche Satellitenmission Spektrum-RG vom Kosmodrom in Baikonur mit einer Proton-Rakete gestartet. Das Weltraumobservatorium trägt zwei Röntgenteleskope: eROSITA, gebaut vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik (Garching, Deutschland), und ART-XC, gebaut vom Space Research…