Benard Nsamba zum Leiter einer MPA-Partnergruppe ernannt
Die Partnergruppe des Max-Planck-Instituts für Astrophysik an der Kyambogo-Universität in Uganda wird von MPA-Wissenschaftler Dr. Benard Nsamba geleitet werden. Die Max-Planck-Gesellschaft wird die Partnergruppe für einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren mit 20.000 Euro pro Jahr unterstützen. Mit diesen Mitteln wird Dr. Nsamba in Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-Institut für Astrophysik an der Kyambogo-Universität eine Forschungsgruppe für Astrophysik aufbauen und die Kosten für Reisen, Workshops, Doktoranden und Postdocs sowie einen Teil der Ausstattung übernehmen.
Die Partnergruppe stützt sich auf Dr. Nsambas Forschungsexpertise in der Astrophysik, insbesondere auf die Untersuchung der Physik des Sterninneren mit Hilfe einer spannenden Technik namens "Asteroseismologie". Dabei handelt es sich um ein Forschungsgebiet, in dem untersucht wird, wie Sterne vibrieren. Diese Schwingungen sind vergleichbar mit den Vibrationen auf dem Fell einer Trommel, das von einem Musiker angeschlagen wird, oder mit den Vibrationen, die das Land bei einem Erdbeben erschüttern. Die Frequenz dieser Schwingungen kann uns etwas über das bebende Material verraten. Das Gleiche gilt für die Schwingungen von Sternen, die wir zum Beispiel als winzige Schwankungen ihrer Helligkeit beobachten können. Dr. Nsamba ist Experte dafür, Computermodelle für das Innere von Sternen zu erstellen, die Vorhersagen für diese Schwingungen liefern. Indem er seine Computermodelle mit den Daten vergleicht, kann er mehr über das Innenleben von Sternen erfahren und grundlegende Fragen über die Funktionsweise der Sterne in ihrem Inneren beantworten.
Insbesondere wird die Forschungsgruppe darauf abzielen, wesentliche Fragen im Zusammenhang mit der Modellbeschreibung der Sternphysik zu beantworten, die an der Schnittstelle zwischen dem konvektiven Kern und dem strahlenden Innenraum (der Massenübergangsregion) stattfindet. Dies hat einen großen Einfluss auf die Beschaffenheit und Größe der Kerne von Sternen und ist von größter Bedeutung für ihre genaue Charakterisierung. Im Rahmen der Forschungsaktivitäten werden seismische, spektroskopische und Daten von Parallaxen kombiniert, um sowohl die Eigenschaften von Sternenkernen in der stellaren Massenübergangsregion als auch die Auswirkungen der Modellphysik auf die Ausdehnung des Kerns und das stellare Alter umfassend zu untersuchen.
Die Partnerschaft zwischen dem MPA und der Kyambogo-Universität schafft eine Plattform für astronomische Forschungskooperationen, die die Arbeit und das Fachwissen beider Institute erweitert, was wiederum die Entwicklung der Astronomie in Uganda beschleunigt.