Kippenhahn-Preis an Pavan Vynatheya verliehen
Während des diesjährigen Sommerfestes erhielt MPA-Student Pavan Vynatheya den Kippenhahn-Preis für seine Arbeit zum Thema "How Important is Secular Evolution for Black Hole and Neutron Star Mergers in 2+2 and 3+1 Quadruple-star Systems?"
Bereits während des ersten Jahres seiner Promotion verfasste Pavan zusammen mit seinem Doktorvater eine Arbeit, in der er Verschmelzungen von Schwarzen Löchern und Neutronensternen in Vierfachsternsystemen untersuchte. Dreifach- und Vierfach-Sternsysteme sind möglicherweise als Vorläufer von Verschmelzungen von Schwarzen Löchern und Neutronensternen wichtig und damit als stellare Quellen von Gravitationswellen. Pavans Arbeit ist höchst innovativ, da sie eine Vielzahl von physikalischen Prozessen berücksichtigt, die bisher noch nicht in ihrer Gesamtheit kombiniert wurden, einschließlich der genauen Gravitationsdynamik, der Sternentwicklung und der Wechselwirkungen zwischen den Sternen im System.
Pavan führte eine umfassende Reihe von Simulationen der Populationssynthese auf dem neuen ADA-Rechnercluster des MPA durch und nahm eine sorgfältige statistische Analyse der Daten vor, um Vorhersagen für LIGO/Virgo-Gravitationswellenquellen zu treffen. Er untersuchte zudem einzelne Systeme, um die komplexe Entwicklung von Vierfachsystemen zu verstehen. Über 95 % der Arbeit wurden von Pavan selbst verfasst, und er stellte seine Arbeit auf mehreren internationalen Konferenzen vor, wo seine Vorträge positiv aufgenommen wurden. In nur wenigen Monaten wurde die Arbeit bereits fünfmal zitiert und stellt den neuesten Stand der statistischen Vorhersage von Gravitationswellenquellen aus Vierfach-Sternsystemen dar.
Gemeinsam mit Rudolph Kippenhahn wurde die Auszeichnung vom MPA zum ersten Mal 2009 für die beste studentische Publikation des Vorjahres verliehen. Studierende können ihre Publikation einreichen, zu der sie selbst wesentliche Beiträge geleistet haben. Ein Komitee bewertet dann die Beiträge hinsichtlich Originalität, dem Einfluss auf die Wissenschaft und der Qualität des Schreibens. Bis zu seinem Ableben 2020 steuerte der frühere MPA-Direktor Rudolph die Hälfte des Preisgeldes in Höhe von 2000 Euro bei; seitdem wird die Auszeichnung vollständig vom ehemaligen MPA-Direktor Simon White gestiftet.