Bessel-Preisträger Dragan Huterer am MPA

16. September 2020

Prof. Dragan Huterer verbringt derzeit sein Sabbatical von der University of Michigan in der Kosmologie-Gruppe am MPA. Gefördert durch den Friedrich-Wilhelm-Bessel-Forschungspreis der Humboldt-Stiftung, erhofft er sich neue Anregungen für die Erforschung der Expansionsgeschichte des Universums sowie genug Zeit, um ein Kosmologie-Lehrbuch zu schreiben.

Bereits 2015 verbrachte Dragan Huterer acht Monate am MPA und war beeindruckt von dem Institut und den vielfältigen Interessen, die hier vertreten sind. "Es ist wirklich ein ausgezeichneter Ort, um Zeit zu verbringen und neue Dinge zu lernen", sagt er. "Man findet hier eine inspirierende Atmosphäre und viele talentierte Leute".

Als Rundum-Kosmologe arbeitet er an der Schnittstelle von Daten und Theorie mit der dunklen Energie als seinem Spezialgebiet. Vor etwa 20 Jahren entdeckten Astronomen, dass die Ausdehnung des Universums immer schneller wird, aber der physikalische Mechanismus hinter dieser beschleunigten Expansion ist noch unbekannt. Huterer verwendet Daten, um die Expansionsgeschichte des Universums zu kartieren und um die Wachstumsgeschichte von Galaxien und Strukturen auf den größten Skalen im Universum zu verfolgen. Er interessiert sich zudem für die fundamentalen Prozesse, die die Physik im frühen Universum bestimmen, und untersucht hierfür die kosmische Mikrowellen-Hintergrundstrahlung, das Echo des Urknalls.

Unterstützt durch den Friedrich-Wilhelm-Bessel-Forschungspreis, der von der Alexander von Humboldt-Stiftung an einen Wissenschaftler mit herausragenden Forschungsleistungen vergeben wird, hat Huterer nun die Möglichkeit, mit der großen Kosmologie-Gruppe am MPA zu diskutieren und zusammenzuarbeiten. Seine Hauptziele für das Sabbatical am MPA sind, neue Ideen für seine Forschung zu bekommen und ein Lehrbuch über Kosmologie zu schreiben.

Doch zuerst musste er seine Familie gut unterbringen: Seine beiden Kinder gehen jetzt in München zur Schule und als nächstes will er sich ein Fahrrad für den Weg zum Institut suchen. Seiner Meinung nach stellt das städtische München einen guten Kontrast zum eher ländlichen Michigan dar, und er findet, dass die Max-Vorstadt ein wunderbarer Ort für eine Familie ist. Und es könnte sogar schön sein, zu dem ein oder anderen Fußballspiel zu gehen, wenn es die Corona-Regeln erlauben...

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