Rashid Sunyaev erhält Dirac-Medaille 2019
Das Abdus Salam International Centre for Theoretical Physics in Triest hat die Dirac-Medaille und den Dirac-Preis 2019 an drei Physiker verliehen, deren Forschung die moderne Kosmologie entscheidend geprägt hat. Rashid Sunyaev (Max-Planck-Institut für Astrophysik) teilt sich den Preis mit Viatcheslav Mukhanov (Ludwig-Maximilians-Universität München) und Alexei Starobinsky (Landau Institute for Theoretical Physics) für "ihre herausragenden Beiträge zur Physik des Kosmischen Mikrowellenhintergrunds (CMB) mit experimentell getesteten Implikationen, die dazu beigetragen haben, die Kosmologie in eine wissenschaftliche Präzisionsdisziplin zu verwandeln, indem sie mikroskopische Physik mit der großräumigen Struktur des Universums verbinden". Alle drei Gewinner haben wichtige Beiträge zum Verständnis des frühen Universums im Kontext der inflationären Kosmologie geleistet.
Rashid Sunyaev hat bahnbrechende Beiträge auf den Gebieten der physikalischen Kosmologie und Hochenergie-Astrophysik geleistet. 1970 sagte er zusammen mit Jakov Zeldovich die Existenz von akustischen Signaturen im CMB voraus. Diese zeigen sich als Anteile eines Musters im CMB-Himmel, das deutlich macht, dass dieser nicht homogen ist. Zudem sagten sie einen Helligkeitsabfall des CMB in Richtung von reichen Galaxienhaufen voraus, der heute als Sunyaev-Zeldovich-Effekt bekannt ist. Diese Entdeckung ermöglicht es, Galaxienhaufen als mächtiges Werkzeug der beobachtenden Kosmologie einzusetzen. Es ist in der Tat das beste Werkzeug, das wir jetzt haben, um die Häufigkeit und Bewegung von entfernten Galaxienhaufen zu messen.
Die 1985 erstmals verliehene Dirac-Medaille der ICTP wird zu Ehren von P.A.M. Dirac verliehen, einem der größten Physiker des 20. Jahrhunderts. Sie wird jedes Jahr an Diracs Geburtstag, dem 8. August, an Wissenschaftler verliehen, die bedeutende Beiträge zur theoretischen Physik geleistet haben. Die Preisverleihung, bei der die drei Gewinner Vorträge über ihre Arbeit halten, findet noch in diesem Jahr statt.
Die vollständige Laudatio finden Sie hier.