Beobachtung der Sternentstehung: Fertigung des Sechs-Meter-Teleskops von CCAT-prime hat begonnen

13. Dezember 2018

Das Teleskop soll ab dem Jahr 2021 Einblicke in die „kosmische Morgendämmerung“ – die Geburt der ersten Sterne nach dem Urknall – sowie in die Entstehung von Sternen und Galaxien gewähren. Das Max-Planck-Institut für Astrophysik (MPA) beteiligt sich an der Konstruktion des Teleskops und MPA-Wissenschaftler werden die Daten nutzen, um das sehr frühe Universum zu untersuchen.

Die Fertigung des Cerro Chajnantor Atacama Telescope-prime (CCAT-p), eines auf die großräumige Kartierung spezialisierten Teleskops, das am Himmel Wellenlängen im Submillimeter- und Millimeterbereichs erfassen kann, hat begonnen. Dies markiert einen wichtigen Meilenstein im Projekt. Die CCAT Corporation ist eine Partnerschaft der Cornell Universität New York, der Universitäten zu Köln und Bonn sowie des Max-Planck-Instituts für Astrophysik in Garching und des Canadian Atacama Telescope Consortium (CATC), eines Zusammenschlusses wissenschaftlicher Einrichtungen in Kanada.

"Wir freuen uns sehr, dass der Bau des CCAT-p-Teleskops begonnen hat", sagt Eiichiro Komatsu, Direktor am Max-Planck-Institut für Astrophysik. "Das Design dieses Teleskops ist völlig neuartig, was ein riesiges Sichtfeld ermöglicht – dies wurde noch nie zuvor für ein 6-m-Sub-mm-Teleskop erreicht. Außerdem ermöglicht uns der Standort in großer Höhe Messungen bei hohen Frequenzen, die für andere Teleskope weltweit nicht zugänglich sind."

Das Sechs-Meter-Teleskop wird nahe dem Gipfel des Cerro Chajnantor-Berges in der chilenischen Atacamawüste auf 5600 m Höhe aufgebaut. Die ersten Aufnahmen (das sog. „first light“) sind für Mitte 2021 geplant. CCAT-p wird Einblicke geben in die „kosmische Morgendämmerung“ – die Geburt der ersten Sterne nach dem Urknall – sowie in die Details der Entstehung von Sternen und Galaxien im nahen Universum.

"Eines der Forschungsgebiete, in denen das CCAT-p-Teleskop einen großen Einfluss haben wird, ist die Polarisationsmessung des kosmischen Mikrowellenhintergrunds", ergänzt Komatsu. "Wir können Hochfrequenzdaten von CCAT-p verwenden, um die Polarisation der Staubemission in unserer Milchstraße zu vermessen und zu charakterisieren – wenn wir diese dann subtrahieren können wir das schwächere kosmische Mikrowellen­hintergrund­signal von Gravitationswellen im frühen Universum messen. Wir freuen uns, Teil dieses einzigartigen Projekts zu sein. Neu ist gut!"

Darüber hinaus werden MPA-Wissenschaftler die CCAT-p-Daten nutzen, um die Physik der Epoche der Reionisierung mit Hilfe der Methode des sogenannten „Intensity Mapping“ zu untersuchen.

Dass CCAT-Prime jetzt gebaut wird, ist vor allem der Unterstützung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Großzügigkeit des US-amerikanischen Spenders Fred Young zu verdanken. „Es ist spannend und befriedigend, dass wir den ersten Bauabschnitt erreicht haben“, sagt Young.

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