Ildar Khabibullin erhält Zeldovich-Medaille

27. Mai 2021
Bei der wissenschaftlichen Versammlung COSPAR 2020 erhielt MPA-Postdoc Ildar Khabibullin die Yakov-Zeldovich-Medaille für seinen „wichtigen Beitrag zur Entschlüsselung der früher energiereichen Aktivitäten des supermassereichen Schwarzen Lochs Sgr A* im Zentrum unserer Galaxie und Einblicke in die physikalischen Prozesse von galaktischen kollabierten Objekten“. Diese Auszeichnung, die gemeinsam von der Russischen Akademie der Wissenschaften und dem Komitee für Weltraumforschung (COSPAR) ins Leben gerufen wurde, würdigt junge Wissenschaftler für herausragende Leistungen, die mit Hilfe von Weltraumobservatorien möglich wurden.

Das Komitee für Weltraumforschung (COSPAR) mit Hauptsitz in Paris, Frankreich, wurde 1958 gegründet, um die wissenschaftliche Forschung im Weltraum auf internationaler Ebene zu fördern. Seine acht Kommissionen decken Themen von der Astrobiologie bis zur Grundlagenphysik im Weltraum ab. Alle zwei Jahre beruft COSPAR eine Generalversammlung ein, an der etwa 5000 Wissenschaftler aus der ganzen Welt teilnehmen. Jede COSPAR-Kommission wählt einen jungen Wissenschaftler als Empfänger der Yakov Zeldovich-Medaille aus. MPA-Postdoc Ildar Khabibullin erhielt die Medaille von der Kommission E (Research in Astrophysics from Space).

Nachdem er 2015 am Weltraumforschungsinstitut (IKI) in Moskau promoviert hatte, kam Ildar Khabibullin 2016 als Postdoc in die Hochenergiegruppe am MPA. Seitdem arbeitet er in enger Zusammenarbeit mit Rashid Sunyaev und Eugene Churazov an einer Vielzahl von astrophysikalischen Phänomenen bei hohen Energien, wobei er sich auf theoretische Modelle, numerische Simulationen und die Analyse der Beobachtungsdaten von Röntgenobservatorien im All spezialisiert hat.

Ildar Khabibullin trug entscheidend zur Entwicklung und Anwendung neuartiger Techniken bei, die zur Erforschung der Sgr A*-Röntgenechos, die Entdeckung transienter Röntgenquellen und die Charakterisierung einzelner akkretierender Objekte und ihrer Populationen in nahe gelegenen Galaxien eingesetzt werden, wobei er Daten von allen großen, derzeit aktiven Röntgenobservatorien nutzt. Zusammen mit den Kollegen der Hochenergiegruppe arbeitete er wissenschaftlichen Anwendugnen für zukünftige Röntgen-, CMB- und Gammastrahlen-Observatorien im Weltall aus. Derzeit ist Ildar aktives Mitglied des russischen SRG/eROSITA-Konsortiums und des IXPE-Wissenschaftsteams.

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