Mädchen als junge Forscher

26. April 2018
Zum diesjährigen Girls’ Day am Max-Planck-Institut für Astrophysik (MPA) erwarteten 20 Mädchen herausfordernde Forschungsaufgaben. Damit konnten sie persönlich erleben, wie die Wissenschaftler Daten sammeln und diese auswerten. Diese Veranstaltung war Teil des jährlichen Girls' Day, einer deutschlandweiten Initiative, um Mädchen zu ermutigen, mehr über eher männlich dominierte Berufsfelder zu erfahren.

Der Girls Day verlief 2018 am MPA etwas anders als in den vergangenen Jahren: 20 Mädchen bekamen nicht nur einen Einblick in die Arbeit an einem wissenschaftlichen Theorieinstitut sondern wurden sogar selbst zu jungen Forschern. Die Aufgaben reichten von Sternen und Galaxien über den Gravitationslinseneffekt bis hin zur Ausdehnung des Universums und dem kosmischen Mikrowellenhintergrund. Eigenverantwortlich, aber mit der Hilfe der Experten vor Ort, mussten die Mädchen dabei weitere Informationen und Daten sammeln, diese einordnen und Berechnungen anstellen. Zum Abschluss stellten sie ihre Ergebnisse den anderen Gruppen in einer Kurzpräsentation vor. Auf Nachfrage erklärten einige Mädchen, dass sie sich eine Karriere in der Astrophysik durchaus vorstellen könnten – auch wenn sie die Forschungsaufgaben durchweg als schwierig und sehr mathematisch empfanden. Das Interesse am Thema war dadurch aber keineswegs gebrochen!

Die Aktivitäten waren dabei aber nicht nur für die Mädchen lehrreich sondern auch für die Betreuer, denen in den Diskussionen mit den Gruppen vor Augen geführt wurde, wie stark die theoretische Astrophysik auf die Mathematik angewiesen ist und dass es eine große Herausforderung darstellt, astronomische Sachverhalte anschaulich, ohne schwierige physikalische Formeln zu erklären. Hausaufgabe für die Wissenschaftler: die Projekte müssen bis zum nächsten Jahr überarbeitet werden und sollten mehr Anschauliches und weniger Mathematik enthalten.

Neben der Forschungsaufgabe kamen aber auch andere, typische Tätigkeiten aus dem Arbeitsalltag eines Wissenschaftlers nicht zu kurz. So gab es bei einem gemeinsamen Wissenschaftskaffee die Möglichkeit zur Diskussion, Studenten stellten in Kurzvorträgen ihre Arbeit bzw. astrophysikalische Themen vor, und als besonderes Schmankerl gingen die Mädchen im MPA-Planetarium auf eine Reise zum Anfang des Universums.

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